Hindernde Gedanken

Tipps gegen Aufschieberitis Teil 3: Zeit einteilen

Mo, 14. Dez. 2020 · Coburger Hochschulfernsehen

Wer kennt das nicht: lieber Latte Macchiato anstatt Lernen. Lieber Handy statt Hausarbeit. Wie ihr motiviert, pünktlich und voller Elan eine Arbeit beginnt – und sie auch fertig bringt, erfahrt ihr in unseren Tipps gegen Aufschieberitis!

Wie kann man typischen Denkfehlern, die „Aufschieberitis“ verursachen auf die Schliche kommen und sie aushebeln?

Sabine Volkmar ist Diplom-Psychologin an der Hochschule und hat tolle Tipps gegen „Prokrastination“ – Zunächst gilt es, die hindernden Gedanken zu identifizieren.

Sabine Volkmar - Psychologin und Psychotherapeutin
„Also letztlich hat ja jeder Studierende irgendwie eine Lernerfahrung aus der Schule, die er mit in die Hochschule bringt. Da finden in der Schule schon prägende Ereignisse statt, wie zum Beispiel: „Hausarbeiten liegen mir überhaupt nicht, ich kann nicht gut Schreiben, deswegen schaffe ich jetzt die Hausarbeit an der Hochschule auch nicht.

Es gibt aus der kognitiven Verhaltenstherapie eine sehr bewährte Methode, um Denkfehler aufzudecken: das sogenannte ABC-Modell. A steht für die auslösende Situation, also zum Beispiel: „Ich muss eine Hausarbeit scheiben, hier an der Hochschule“. B für die Bewertung, also der Gedanke, der sich damit verbindet: „Das schaffe ich nie“, beispielsweise. Da sieht man schon „nie“, das ist so Alles oder Nichts Denken, sehr verallgemeinernd. Das sind häufig Hinweiswörter für Denkfehler. C steht für die Konsequenzen. Die sehen wir auf drei verschiedenen Ebenen: auf der Ebene der Emotion. Zum Beispiel reagieren Studierende die diesen Gedanken „Ich schaffe das nie“ haben, mit Angst. Dann auf der Ebene des Verhaltens: der Studierende setzt sich nicht an den Schreibtisch und beginnt mit der Hausarbeit. Oder auch auf der Ebene der körperlichen Reaktionen: Studierende mit solchen Gedanken reagieren mit großer körperlicher Anspannung.

Man wird jetzt im nächsten Schritt dazu gehen, sich einfach eine Tabelle zu machen, wo man die Argumente, einmal für die Richtigkeit dieses Ausgangsgedankens sammelt, aber auch die Argumente gegen die Richtigkeit dieses Gedankens. Letztlich eine Pro-Contra Liste.

Und wenn man sich dann diese Tabelle anschaut, dann stellt man häufig fest, dass dieser Ausgangsgedanke: „Ich schaffe das nie“, so nicht gerechtfertigt ist und nicht stehen bleiben kann. Man sollte ihn umformulieren in Richtung von: „Hausarbeiten fallen mir schwer, aber ich gehe es an, denn ich kann es schaffen“.

Wenn man die Kraft der Gedanken für sich nutzt, dann macht es Spaß, sich einer Aufgabe zu widmen.

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