Bio-Bauer aus Berufung

Hannes Porzelt ist einer der Besten

Mo, 27. Jun. 2022

Hannes Porzelt hat es geschafft. Er gehört zu den Finalisten um den Titel „Landwirt des Jahres“. Der 31-Jährige bewirtschaftet mit seiner Familie das Gut Merkendorf. Der Biohof ist mit dem Naturland-Siegel zertifiziert.

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Also, es ist auf jedem Fall ein großes Stück Überzeugung dabei, den Betrieb auch biologisch zu bewirtschaften. Ich sage mal, wir waren ungefähr 14 Jahre alt, als die Entscheidung bei uns am Hof anstand. Wir haben die damals auch schon mitgetragen, die Entscheidung.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Ich bin der Hannes Porzelt, ich bin 31 Jahre alt. Ich arbeite hier zusammen mit meinen Brüdern und meinen Eltern auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb. Wir haben eine Milchviehherde mit 130 Milchkühen, der Hof wurde 1851 erbaut und seit 2007 bewirtschaften wir den nach biologischen Richtlinien.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Bei uns ist das vor allem die Grünfütterung im Sommer und halt ein Auslauf. Wir haben hier viereinhalb Quadratmeter pro Kuh Auslauf oder man kann auch, wenn man keinen Auslauf bieten kann den Kühen eine Sommerweidehaltung machen.

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Hier sind wir im neuen Jungvieh und Trockensteherstall, den haben wir 2018 gebaut und sind dann eingezogen mit unseren Kühen und unseren Jungtieren. Die haben sich damals auch sehr gefreut, als die hier eingezogen sind. Die haben Freudensprünge gemacht, sind durch den Stall gelaufen rauf und runter. Da hier sind wir jetzt bei den Trockenstehern, die dürfen auch während sie jetzt trockenstehen, und sich auf die nächste Geburt auch vorbereiten, das Euter sich erholen kann, dürfen die auch auf die Weide rausgehen.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Momentan ist es ihnen aber viel zu heiß, die Tür ist offen, die Tiere liegen alle im Schatten. Sie gehen erst meistens nachts raus, fressen da mal ein bisschen, kommen aber spätestens früh wieder rein.“ 

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Ich habe erst Mechatroniker gelernt in der Bosch in Bamberg und nach dem Mechatroniker habe ich gleichzeitig mein Fachabitur gemacht, und ich habe mich entschieden Landwirtschaft zu studieren. Und das war bis jetzt auch die richtige Entscheidung, das macht mir sehr viel Spaß. Die Arbeitszeiten sind natürlich nicht ganz so wie in der Industrie, aber damit kommen wir Landwirte ganz gut zurecht."

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Das ist jetzt obendrauf die Abkalbebestätigung von dieser Kuh von der 854. Das ist die, die vor Dir steht die Kuh. Da hat es jetzt angezeigt, dass die demnächst abkalben soll, also die kalbt jetzt die nächsten 24 Stunden auch ab.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Wir haben sie schon immer zwei Wochen davor im Abkalbestall oder eher fast drei Wochen, erstens kriegen sie dann das Futter, was sie dann als Milchkuh kriegen, um sich einfach daran zu gewöhnen ans Futter und auch wenn sie Zwillinge hätten, was der Kuh ja eigentlich schon öfters vorkommt Zwillinge, dann kalben die auch zwei Wochen früher ab.
Man will den Kälbchen ja auch einen möglichst schönen Start ins Leben geben und das ist im Stroh halt immer am besten.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Also hier sind wir jetzt bei den weiblichen Kälbchen, man könnte es auch Kindergarten nennen. Die bekommen jetzt alle an diesem Tränke-Automaten Vollmilch, das ist im Biobereich auch vorgeschrieben, das wir jetzt hier kein Pulver, keinen Milchaustausch füttern dürfen. Sie sind sehr schmusebedürftig die Kälbchen.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„An besonders heißen Tagen, temperaturgesteuert geht die an und besprüht die Kühe mit einem ganz feinen Wasssernebel, einfach um den Kühen ein bisschen Abkühlung zu verschaffen, weil ab 24 Grad fängt bei den Kühen eigentlich schon der richtige Hitzestress an.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Der ist hauptsächlich, um halt einfach ein bisschen Arbeitsentlastung zu schaffen bei diesen alltäglichen Arbeiten wie Futter anschieben. Der schiebt jetzt alle zwei Stunden das Futter an, auch in der Nacht. Und dadurch werden halt die Kühe auch in der Nacht animiert.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Wir haben seit 2005 schon Melkroboter, das war einer der ersten mit bei uns im Landkreis.
Da können die Kühe rund um die Uhr reingehen zum Melken, sie kommen auch meistens sehr selbstständig rein, wann sie wollen, kriegen da natürlich ein bisschen Kraftfutter auch.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Die Biogasanlage ist ein zusätzliches Standbein geworden, 2016 haben wir die gebaut und in Betrieb genommen. Da war damals eine Entscheidung, weil wir beide auf den Betrieb zurückgekommen sind und da haben wir gesagt, was machen wir. Und da haben wir gesagt, wir stocken die Milchviehherde auf und bauen eine Kleinanlage, eine Biogasanlage.‘“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Also wir produzieren im Jahr zu ungefähr 600.000 bis 650.000 Kilowattstunden. Das sind ungefähr 200 Haushalte, die wir versorgen. Das speisen wir komplett ins öffentliche Netz ein und beziehen dann wieder unseren Strom für die Anlage und für den Betrieb komplett aus dem Netz.“ 

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Und man sieht natürlich auch die Fernwärme, der Pufferspeicher im Wohnhaus und auch in der Getreideanlage, wie viel Wärme da jetzt gerade vorhanden ist.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Ich habe mich beworben beim CeresAward in der Kategorie Energielandwirt. Da bin ich momentan als Finalist dabei, mit zwei anderen Betriebskollegen, also wir sind insgesamt drei Finalisten in der Kategorie Energielandwirt und insgesamt gibt es zehn Kategorien und somit auch 30 Finalisten. Von denen dann einer Landwirt des Jahres wird.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Als Landwirt des Jahres gibt es ein Preisgeld von 20.000 Euro, was aber auch eigentlich wieder der Öffentlichkeitsarbeit und Imagearbeit der Landwirtschaft zugutekommen soll. Bei unserem Betrieb, hätte ich mir vorstellen können, dass man unten am Radweg eine Sitzgelegenheit integriert , wo die Radfahrer mal Pause machen können, sich ausruhen können, was trinken können und eventuell auch Ladestationen für E-Bikes mitanschafft und aufbaut.“

Hannes Porzelt - Gut Merkendorf Naturland
„Wir haben damals gesagt, wir probieren den neuen Weg aus, haben natürlich in gewisser Weise auch Einiges investiert und wie man heute sieht, war es für uns auf jedem Fall die richtige Entscheidung und ich würde es auch immer wieder machen.“ 

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